Die Aussprache im Französischen

Arbeitsblätter und Übungen zum Thema Aussprache im Französischen für das 1. Lernjahr in Französisch am Gymnasium und in der Realschule

Die französische Sprache ist bekannt für ihre elegante Klangmelodie und ihre weichen, fließenden Töne. Doch gerade diese Besonderheiten können Nicht-Muttersprachlern beim Erlernen der Aussprache vor Herausforderungen stellen. Wir möchten euch hiermit einen kurzen Überblick über die wichtigsten Regeln aufzeigen. Dadurch gewinnt ihr sicherlich etwas mehr Selbstsicherheit im Umgang mit der französischen Sprache.

Wir wünschen euch viel Vergnügen beim Üben!

Die Nasalvokale sind wohl die wichtigsten und für uns ungewöhnlichsten Vokale bei der französischen Sprache. Sie entstehen, wenn die Luft sowohl durch den Mund als auch durch die Nase entweicht. Die vier wichtigsten nasalen Laute im Französischen sind:

• [ɑ̃]: wie in „sans“ (ohne)
• [ɛ̃]: wie in „pain“ (Brot)
• [õ]: wie in „nom“ (Name)
• [œ̃]: wie in „un“ (eins)

Im Französischen werden bei der Aussprache viele Buchstaben „verschluckt“. Besonders am Ende eines Wortes sind oft stumme Konsonanten zu finden. Beispiele hierfür sind:

• „petit“ (klein) – das „t“ am Ende wird nicht ausgesprochen.
• „parler“ (sprechen) – das „r“ am Ende ist stumm.

Das französische „r“ wird im hinteren Teil des Rachens gebildet und klingt etwas kehliger als das deutsche „r“. Um diesen Laut zu üben, könnt ihr z.B. einmal Gurgeln und versuchen diesen Laut entsprechend einsetzen, wenn im Französischen das „r“ vorkommt.

Mit Akzenten, die auf verschiedene Buchstaben gesetzt werden, verändert sich die Aussprache. Diese Akzente sind:

• Akut (é): Dieser Akzent weist darauf hin, dass der Vokal geschlossen ausgesprochen wird, wie in „école“ (Schule).
• Gravis (è): Dieser Akzent zeigt eine offene Aussprache des Vokals an, wie in „père“ (Vater).
• Zirkumflex (ê): Er kann auf eine lange Aussprache hinweisen und wird häufig bei Wörtern verwendet, die im Altfranzösischen ein „s“ enthielten, z.B. „forêt“ (Wald).

Hierbei ist auch zu beachten, dass es extrem wichtig ist, die entsprechende Rechtschreibung zu üben und beispielsweise in Form eines Diktats einstudiert werden.

Im Französischen werden, im Gegensatz zu anderen Sprachen, häufig Halbvokale verwendet. Diese kommen zustande, wenn zwei Vokale aufeinandertreffen und einer davon zu einem Halbvokal wird:

• [j]: wie in „fille“ (Mädchen)
• [ɥ]: wie in „nuit“ (Nacht)
• [w]: wie in „oui“ (ja)

Die Liaison und Elision sind verbindende Ausspracheregeln, die das flüssige Sprechen im Französischen unterstützen:

Liaison: Wenn der letzte Konsonant eines Wortes mit dem Anfangsvokal des nächsten Wortes verschmilzt, so spricht man von einer Liaison.

• Beispiel: „les amis“ wird zu „lez-amis“.

Elision: Der Vokal eines Wortes wird nicht mehr ausgesprochen oder aufgeschrieben, wenn das nächste Wort ebenfalls mit einem Vokal beginnt. Die beiden Wörter werden dann mit einem Apostroph verbunden. Dieser ersetzt dann den letzten Vokal des ersten Wortes.

• Beispiel: „je aime“ wird zu „j’aime“.

Zu Beginn mag die französische Aussprache eine große Herausforderung sein. Aber wenn ihr mit vielen Hörbeispielen arbeitet und Texte laut lest, werdet ihr merken, dass die wichtigsten Regeln ganz klar sind und auch schnell verinnerlicht werden können. Warum nicht mal eine französische Serie ansehen und deutsche Untertitel dazu einblenden? Dadurch lernt ihr die Aussprach gut kennen und die Unterschiede der französischen Muttersprachler werden wahrgenommen.  Bon courage beim Lernen und Sprechen dieser wundervollen Sprache!